Smart Homes verändern das Leben von Menschen mit Behinderungen: Die Geschichte von Luca Biwer [Interview]


Die Smart Home-Technologie ist eine der wichtigsten modernen Entwicklungen für ein selbstbestimmtes Leben. Heimautomatisierungen ermöglichen uns, jedes Gerät mit der Stimme zu kontrollieren, ganze Sequenzen mit einem Bewegungssensor auszulösen und insgesamt das eigene Zuhause an die täglichen Routinen anzupassen.


Unser heutiger Gast ist Luca Biwer. Er lebt in einem Smart Home, das von der Firma Haus & Gross eigens auf seine Bedürfnisse angepasst wurde. Luca ist ein 23-jähriger passionierter Mountainbiker und Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Downhill.

Seine Mountainbike-Karriere endete im Juni 2017, als er sich bei einem Sturz vom Bike seine Wirbelsäule schwer verletzte. Seitdem ist er querschnittsgelähmt und abhängig von der Hilfe anderer Menschen. Nachdem Haus & Gross sein Zuhause smart gemacht hat, kann er nun über die Sprachsteuerung seinen Pfleger anrufen, die Jalousien schließen und die Musik anstellen - oder über die Bewegungssensoren seine Beleuchtung steuern.

Das Zuhause ist ein unglaublich privater und wichtiger Ort, und es ist leicht nachzuvollziehen, dass für Luca nach dem Unfall die einfachsten Handgriffe schwierig oder sogar unmöglich wurden. Der Verlust der Unabhängigkeit kann zutiefst frustrieren. Doch die Smart Home-Technologie gab Luca die Chance, die Kontrolle zurückzugewinnen, die er für immer verloren geglaubt hatte.

Der Kampf ist für Luca noch nicht zu Ende, aber die Technik macht ihm die Reise zumindest etwas leichter. Um die großen Vorteile eines angepassten Smart Homes für Menschen mit Behinderungen zu verdeutlichen, trafen wir uns mit Eric Haus (von Haus & Gross) und Luca Biwer selbst.


1. Können Sie uns etwas mehr über Luca Biwer erzählen - und über Ihre Zusammenarbeit, in der Sie ein automatisiertes Zuhause für ihn kreierten?

Eric Haus: Luca Biwer war Profiradsportler und fuhr bei der Enduro World Series für das deutsche Radsportteam Bike Aid. Wir kannten ihn und verfolgten gespannt seine Mountainbike-Karriere. Als mich und mein Team bei Haus & Gross die Nachricht über seinen Sturz erreichte, setzten wir uns mit dem CEO von Bike Aid zusammen und überlegten uns, wie wir Luca dabei helfen können, ein Zuhause mit allen Vorteilen der Smart Home-Technologie zu realisieren.

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2. Inwiefern unterscheidet sich dieses Projekt von Ihren anderen Smart Home-Projekten?

Eric Haus: Der größte Unterschied war die Tatsache, dass wir nicht wie üblich alles mit den Architekten und Ingenieuren diskutierten und planten, sondern direkt mit Luca. Wir mussten seine Bedürfnisse besser verstehen, um ihm ein maßgeschneidertes Smart Home zu ermöglichen, dass ihm wirklich hilft. Wir haben uns nicht in erster Linie über Sicherheitssysteme, Komfort und spielerische Komponenten ausgetauscht, sondern vorrangig darauf konzentriert, was einer Person mit Behinderung die größtmögliche Kontrolle über ihr Zuhause verschafft. Dadurch gelangte die Integration des W-Lan sowie KNX, Siri und Alexa in den Fokus unseres Projektes für Luca Biwer.

3. Herr Biwer, wie war Ihr Leben vor dem Unfall?

Luca Biwer: Vor meinem Unfall hat sich bei mir alles rund um das Radfahren gedreht. Ich bin selbst aktiv in Europa Mountainbike-Rennen gefahren und habe nebenbei leidenschaftlich als Übungsleiter im Verein und als Trainer in meiner Mountainbikeschule gearbeitet.

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4. Erzählen Sie uns von Ihrem typischen Alltag. Wie hilft Ihnen Ihr Smart Home konkret, unabhängiger zu leben?

Luca Biwer: Auf Grund meiner hohen Lähmung bin ich auf 24-Stunden Betreuung angewiesen, ich habe daher immer Unterstützung durch meine Pfleger oder ein Familienmitglied.

An einem typischen Wochentag gehe ich arbeiten oder fahre zur Hochschule. Dafür rufe ich nach dem Aufwachen über Alexa meinen Pfleger, der in einem separaten Raum mit einem Echo Dot abrufbereit ist. Der Anruf über Alexa hat mir unheimlich viel Privatsphäre verschafft, da der Pfleger so nicht die ganze Zeit im gleichen Raum sitzen muss. In der kurzen Zeit, in der ich auf den Pfleger warte, kann ich über die Sprachsteuerung die Rollläden öffnen und das Licht anschalten.

Wie man sich vielleicht vorstellen kann, dauert es eine Weile bis die pflegerischen Tätigkeiten am Morgen abgeschlossen sind. Dank der smarten Steuerung kann ich währenddessen den Fernseher anschalten und durch die Kanäle zappen oder auch die Kaffeemaschine anschalten und mir einen Kaffee ziehen.

Da ich viel häufiger als normal friere, habe ich in der Wohnung Deckenheizungen, die über Infrarot Wärme abgeben. Diese Deckenheizungen kann ich selbst über Alexa ein- und ausschalten und an meine Bedürfnisse anpassen.

Zukünftig werde ich über meine Echo Show sehen können, wer vor der Haustür steht und über smarte Türen werde ich sogar diese öffnen können.

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5. Wie hilft Ihnen speziell die Sprachsteuerung?

Luca Biwer: Die Sprachsteuerung gibt mir ein kleines, aber sehr wichtiges Stück Eigenständigkeit zurück. Jeder noch so kleine Fortschritt im Bereich Smart Home erleichtert mir meinen Alltag ungemein.

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6. Möchten Sie den Menschen mit Behinderungen noch etwas sagen, die sich gerade überlegen, ihr Zuhause zum Smart Home aufzurüsten, um unabhängiger zu leben?

Luca Biwer: Ich kann es jedem mit der Möglichkeit nur wärmstens empfehlen. Der Fortschritt der Technik und die damit verbundene Erleichterung des Alltags kommt uns sehr zu Gute! Kleinste Tätigkeiten, wie beispielsweise die Steuerung des Lichtes oder das Anschalten der Heizung, die vielleicht mal selbstverständlich und einfach waren, können durch Sprache so einfach wieder ausgeführt werden!

Die Spendenaktion "Bewegung für Luca", die mehr als 430.000 € eingebracht hat.

Dem Smart Home-Markt wird zukünftig ein exponentielles Wachstum vorhergesagt. Der CEO der Smart Home-Sicherheitsfirma Notion, Brett Jurgens, glaubt dass sich das Smart Home derzeit noch in der Beta-Phase befindet:

“Der durchschnittliche Verbraucher lernt immer noch verschiedene Produkte kennen und ist noch nicht in der Lage, die verschiedenen Plattform- und Integrationsmöglichkeiten vollständig zu erfassen.”

Mit der Sprachsteuerung verhält es sich genauso. Viele halten sie immer noch für ein lustiges Gadget. Dabei hat sie - wie wir gesehen haben - bereits unter Beweis stellt, dass sie für Menschen mit betreutem Wohnumfeld lebensverändernd sein kann. Wie in Lucas Fall kann ein Sprachassistent, integriert in ein verlässliches Loxone-System, ein völlig neues Maß an Komfort, Unabhängigkeit und Wohlbefinden ermöglichen.

Hier kommen 1Home und Haus & Gross ins Spiel.

Wenn Sie Ihr Zuhause um die Dimension der Stimme erweitern möchten und sich eine Expertenmeinung wünschen, ist Haus & Gross der geeignete Spezialist, um Ihnen bei der Produktauswahl zu helfen - und bietet zudem einen Installationsservice.

Wenn Sie Sprachsteuerung in Ihrem Zuhause schon heute testen möchten, können Sie das innerhalb weniger Minuten ganz einfach über www.1home.io tun.


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