Lohnt sich die Installation einer Wetterstation oder nicht? (Umfrageergebnisse)
Bauen Sie ein Haus oder renovieren Sie eine Wohnung und planen Sie die Installation eines Smart Home? Oder sind Sie ein Smart Home-Integrator, der an Wohnprojekten arbeitet? Dann werden Sie früher oder später vor der Entscheidung stehen, ob Sie in Ihrem Projekt eine Wetterstation installieren sollen oder nicht.
Jeder, der diesen Prozess schon einmal durchlaufen hat, weiß, dass der Bau eines kabelgebundenen Smart Home ziemlich anspruchsvoll sein kann, da man viele Entscheidungen treffen muss: Man muss sich für ein HLK-System und Sicherheitssystem entscheiden, die Beleuchtung planen, sich überlegen, welche Steuerungsoptionen man einbezieht usw.. In der Regel hat man als Bauherr zudem keine Vorkenntnisse in diesem Bereich (die meisten von uns werden diesen Prozess nur einmal im Leben durchlaufen) und es gibt keine wirklichen Daten, die einem bei diesen Entscheidungen helfen könnten.
Aus diesem Grund untersuchen wir verschiedene Bereiche von Smart Homes (HLK, Beleuchtung, Sicherheit,...), über die man als Hausbesitzer entscheiden muss, wenn man sein eigenes Smart Home einrichtet. Und wer wüsste das besser als die Endnutzer, die tatsächlich mit diesen Setups leben bzw. die Integratoren, die sie tatsächlich implementieren?
Deshalb haben wir eine Umfragekampagne für Smart Home-Benutzer & -Integratoren gestartet, um herauszufinden, was am besten funktioniert und was vermieden werden sollte. Unsere zweite Umfrage befasste sich mit dem Thema Wetterstationen - Geräte, die in modernen Smart Homes weit verbreitet sind, deren Integration & Verwendung aber auch ziemlich komplex sein kann.
Außerdem haben wir mit Bastian Elsner von Elsner Elektronik GmbH gesprochen - ein Unternehmen, das sich - Überraschung! - auf Wetterstationen spezialisiert hat. Sie können es sich hier ansehen: Talking Smart Homes Folge 2
Die Nutzer-Stichprobe
Dieses Mal hatten wir verschiedene Fragen für Endbenutzer (unterteilt in solche mit bzw. ohne installierte Wetterstation) und Integratoren. Wir haben fast 300 Antworten erhalten und dadurch eine Menge Einblicke gewonnen. Ungefähr drei Viertel der Teilnehmer waren Endnutzer und der Rest waren Integratoren.
Und was haben wir herausgefunden? Das erfahren Sie jetzt!
Von allen teilnehmenden Endbenutzern waren knapp 70 % KNX Nutzer, und mit zusätzlich mehr als einem Viertel an Loxone Nutzern können wir sagen, dass mehr als 90 % Besitzer eines kabelgebundenen Smart Home-Systems waren (Abbildung 1).
Endbenutzer-Umfrage
Zunächst wollten wir wissen, ob eine Wetterstation tatsächlich in den Häusern der Teilnehmer installiert ist oder nicht. Anhand der Ergebnisse können wir erkennen, dass etwas mehr als die Hälfte der an der Umfrage beteiligten Endbenutzer eine Art Wetterstation in ihrem Haus haben (Abbildung 2).
Die meisten Nutzer (65 %), die auf diese Frage mit "Ja" geantwortet haben, haben eine KNX-Wetterstation installiert. Ein ähnlicher Prozentsatz der Nutzer (13 %) ist entweder im Besitz einer Loxone-Wetterstation oder einer IoT-Wetterstation wie die von NetAtmo oder Eve (Abbildung 3).
Daraus können wir ersehen, dass bei KNX 81 von 149 Nutzern (54 %) eine KNX-Wetterstation haben und bei Loxone 17 von 59 Nutzern (28 %) eine Loxone-Wetterstation.
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (fast 70 %), die keine Wetterstation besitzen, haben für den Fall, dass sie sich später einmal für eine Station entscheiden sollten, die Verkabelung vorbereitet (Abbildung 4). Ungefähr derselbe Prozentsatz bejahte die Frage, ob sie in Zukunft die Installation einer Wetterstation geplant haben (Abbildung 5). Da haben Sie es also, liebe Smart Home Integratoren - der Weg ist geebnet, um Wetterstationen in mehr als der Hälfte der Haushalte zu installieren, die sich zunächst gegen die Option einer Wetterstation entschieden haben.
Aber warum haben diese Nutzer die Wetterstation dann nicht gleich installiert? In einigen Fällen wurden sie nicht darüber informiert, einige Nutzer sehen den Wert eines solchen Geräts nicht, aber meistens ist das Hindernis einfach budgetbedingt - Wetterstationen werden von mehr als der Hälfte der Endnutzer, die sie schließlich nicht installiert haben, als zu teuer angesehen (Abbildung 6).
Zurück zu den Besitzern der Wetterstationen und dem Hauptthema dieses Artikels, nämlich - sind sie mit ihrer Wetterstation zufrieden? Anhand der Antworten kann man mit Sicherheit sagen, dass Sie mit der Leistung der Wetterstation (Abbildung 8) zufrieden sein werden, wenn Sie diese auf Ihrem Dach anbringen (Abbildung 7) - das hat auch Bastian Elsner, der Wetterstations-Guru, in unserem Podcast bestätigt.
Um Bastian Elsners Worte zu bestätigen: Die wichtigsten Anwendungsfälle der Wetterstation sind der Schutz der Außenjalousien vor starkem Wind und der intelligente Beschattungsalgorithmus - eine Funktion, die es ermöglicht, die Beschattungsvorrichtungen auf der Grundlage der Sonnenintensität und der Innentemperatur zu steuern. Somit kann eine Überhitzung des Hauses im Sommer verhindert und die Energie der Sonne zur Unterstützung der Heizung im Winter genutzt werden (Abbildung 9).
Integratoren-Umfrage
Wir haben auch einige interessante Rückmeldungen von den Integratoren erhalten. Nur ein Viertel von ihnen überzeugt ihre Kunden in jedem ihrer Projekte von der Nutzbarkeit der Wetterstation (Abbildung 10), obwohl sie eine Installation in fast jedem Fall vorschlagen (Abbildung 11). Wie in Abbildung 6 zu sehen ist, sind viele Benutzer jedoch nicht davon überzeugt, dass der Preis es wert ist.
Dem Endkunden den Wert der Wetterstation zu erläutern, ist auch das größte Problem, mit dem Integratoren konfrontiert sind, wenn sie eine Installation in ihren Projekten vorschlagen (Abbildung 12).
Auf die Frage, welche Funktionen der Wetterstation für sie am wichtigsten sind, steht der Schutz vor Wind bei weitem an erster Stelle. Aber auch das Schließen der Dachfenster bei Regen und die Steuerung der Außenbeleuchtung stehen in diesem Fall ganz oben auf der Wichtigkeitsliste - direkt neben dem intelligenten Beschattungsalgorithmus (Abbildung 13).
Schlussfolgerungen und Fazit
Da haben Sie es also - nach Ansicht der Smart Home-Nutzer und -Integratoren sollten Sie die Installation einer Wetterstation auf dem Dach Ihres neuen Hauses ernsthaft in Erwägung ziehen. Die Chancen stehen sehr gut, dass Sie Ihre Entscheidung keinesfalls bereuen werden!
Die beliebtesten Anwendungsfälle sind der Schutz der Außenjalousien vor Wind und der intelligente Beschattungsalgorithmus. Letzterer ist auch wichtig für den neu eingeführten Smart Readiness Indicator (SRI), die neue EU-Methode zur Einschätzung des Digitalisierungsgrads aller Gebäude. Sie werden viele Punkte in der Kategorie "Dynamische Gebäudehülle" erhalten (Podcast und Artikel über SRI folgen in Kürze).
Wenn Sie sich nicht gleich für den Kauf einer Wetterstation entscheiden, sollten Sie zumindest die gesamte Verkabelung vorbereiten, für den Fall, dass Sie sich später für eine Installation entscheiden werden - was laut unserer Umfrage der Fall sein wird.
Folgen Sie uns auf allen unseren Kanälen, denn wir werden auch andere Bereiche der Smart Home-Funktionen erkunden und Ihnen mitteilen, was die optimale Wahl für jeden dieser Bereiche ist.