Dr. Smart Home Blog - Hacking meiner Fernbedienungen über Matter

Vor kurzem erhielt ich von unserem Entwicklerteam einen 1Home Server KNX PRO, ausgestattet mit dem Matter Controller. Super gespannt auf die Möglichkeiten, habe ich direkt angefangen, damit rumzuspielen und meine Geräte zu integrieren und zu automatisieren. Bei der Beleuchtung bin ich richtig weit gekommen und meine Fußbodenheizung habe ich vollständig eingerichtet – mit den (Matter-fähigen) Thermostaten von EBERLE Controls GmbH (geniale Geräte nebenbei bemerkt). Einige Geräte erwiesen sich jedoch als Herausforderung: Mein LG Electronics TV (in Apple Home verfügbar, aber nicht Matter-kompatibel, daher mit 1Home unbrauchbar), eine neuere Mitsubishi Electric Klimaanlage, eine Set-Top-Box einer chinesischen Marke (die ich meinem Telco-Anbieter zu verdanken habe) und mein geliebter, aber schon etwas älterer Technics-Verstärker, der nicht mal eine Fernbedienung hat (aber dafür immerhin einen IR-Empfänger).

Das Problem: Die Geräte zu Matter zu bringen

Irgendwann hatte ich mir mal einen SwitchBot Hub Mini zugelegt, der einen IR-Blaster enthält. Ich habe ihn mit den oben erwähnten Geräten getestet, und er hat hervorragend funktioniert. Hier ist die Zusammenfassung:

  • A/C: Wurde beim ersten Scan perfekt erkannt.
  • LG TV: Die Fernbedienung wurde sofort erkannt, obwohl ich einige Tasten manuell scannen musste (z. B. „Source Select“). Ich habe eine Universalfernbedienung verwendet, da die ursprüngliche LG Magic Link-Fernbedienung von meinem Sohn im Alter von 1,5 Jahren zerstört worden war.
  • Set-Top-Box und Technics Verstärker: Beide Geräte wurden in der umfangreichen Datenbank von SwitchBot gefunden und lieferten alle Tasten, die ich brauchte, auch wenn der Funktionsumfang etwas eingeschränkt war.

Trotz der beeindruckenden Ergebnisse fehlte dem Hub Mini die Matter-Kompatibilität. Es gibt zwar eine Matter-kompatible Version, und ich hatte sogar einen SwitchBot Hub 2 (immer Matter-kompatibel), aber den hatte ich an Marcel Jereb für eine 1Home Lab-Folge verliehen. Während die SwitchBot-Umgebung also eine hervorragende Zwischenlösung war, war mein Ziel, alles in Matter zu integrieren – insbesondere in 1Home – um die erweiterten Automatisierungen nutzen zu können.

Einen Matter-kompatiblen IR-Blaster finden

Ich bin auf Nature Inc. gestoßen, ein japanisches Unternehmen, das Matter-kompatible Geräte wie Nature Remo Lapis und Nature Remo Nano herstellt. Nachdem ich das japanische Amazon durchforstet hatte (die Website und der Shop von Nature sind exklusiv für Japan), gelang es mir, beide Geräte zu erwerben. Gregor Krmelj, unser CTO, testete den Nano, während ich den Lapis mit nach Hause nahm.

Erster Eindruck vom Nature Remo Lapis

Das Design des Geräts ist atemberaubend. Es ähnelt einem Kieselstein - eine perfekte ästhetische Ergänzung zu meinem Zitronenbaum.

Die Einrichtung brachte jedoch sofort ein Problem mit sich: Die iOS-App war weder in Slowenien noch in Deutschland verfügbar. Meine einzige Möglichkeit war, eine japanische Apple-ID zu erstellen (auf einem alten iPhone, das ich noch habe). Nachdem das erledigt war, lief alles reibungslos. Die App (zum Glück auf Englisch) ließ sich problemlos installieren, und ich habe mein Konto registriert.

Scannen der Fernbedienungen mit Nature Remo Lapis

  • LG TV: Ich habe direkt über SwitchBot gescannt, was eine umfassende Fernbedienung ergab – sogar besser als das Ergebnis von SwitchBot.
  • A/C: Alle Funktionen wurden erfolgreich abgebildet und entsprechen den Ergebnissen von SwitchBot.
  • Technics Verstärker: Nature Remo erkannte ihn nicht und importierte nur den Ein-/Ausschalter von SwitchBot.
  • Set-Top-Box: Auch hier fehlte das Gerät in der Datenbank, so dass ich die Tasten manuell hinzufügen musste.

Sowohl die SwitchBot- als auch die Nature Remo-Geräte haben mich mit ihrer IR-Reichweite beeindruckt - beide konnten Geräte außerhalb ihrer Sichtweite steuern - wie der nachfolgende Grundriss zeigt.

Grobe Positionierung meiner Geräte

Die Geräte zu Matter bringen

Das Koppeln des Nature Remo Lapis mit dem 1Home Server brachte folgende Funktionen zu Matter:

  • A/C: Begrenzt auf die Modi Heizen/Kühlen/Aus/Auto und Temperatursollwerte. Funktionen wie „Trocken“ und „Schwingen“ wurden nicht importiert.
  • LG TV: Nur die Ein/Aus-Taste war verfügbar, die als Stecker dargestellt wurde.
  • Technics Verstärker und Set-Top-Box: Auch hier nur Ein/Aus-Funktionalität, beide als Stecker.

Obwohl minimal, ermöglichte mir dieses Setup, mit Automatisierungen zu experimentieren und diese Geräte mit anderen Matter-kompatiblen Geräten zu integrieren.

Erweiterte Automatisierungen erstellen

Ich hatte vor, die TV-Steuerung einer funktionslosen Taste auf einem ELKO EP Wandtaster zuzuweisen.

Mein ideales Setup war:

  • Kurzer Tastendruck: “Source Select” zum schnellen Umschalten zwischen meiner Set-Top-Box und dem Mac Mini
  • Langer Tastendruck: Ein-/Ausschalten

Das Problem war, dass das „Source Select“-Signal in Matter nicht verfügbar war. Um das zu lösen, habe ich einen Workaround entwickelt. In der Nature Remo App habe ich eine neue Fernbedienung erstellt, die nur die „Source Select“-Taste enthielt. Da das Gerät bereits mit dem 1Home Server gekoppelt war, erschien die neue Fernbedienung sofort in meinem 1Home-Dashboard.

Beim Testen des Setups gab es einen Fehler bei der Matter-Befehlsausführung wegen nicht standardisierter Icons. Nachdem ich das Icon in der Nature Remo App geändert hatte, war das Problem aber behoben und alles lief reibungslos.

Fazit und mögliche Verbesserungen

Nachdem ich das Setup abgeschlossen hatte, blieb noch eine Sache, die mich störte: Die Fernbedienungen spiegeln nicht den tatsächlichen Status meiner Geräte wider. Wenn zum Beispiel jemand den Verstärker manuell einschaltet, bleibt der Status in der 1Home App unverändert. Um dieses Problem zu lösen, habe ich im 1Home-Dashboard einen neuen Raum „Fernbedienungen“ erstellt, um alle virtuellen Fernbedienungen getrennt und übersichtlich zu halten.

Raum/Abschnitt "Fernbedienungen" in meinem 1Home Dashboard & der 1Home App

Auf dieser Reise habe ich viel getüftelt, gehackt und kreative Problemlösungen entwickelt. Am Ende habe ich eine Matter-basierte Lösung gefunden, um alle Geräte in meinem Wohnzimmer und meiner Küche zu steuern – ein klarer Beweis für das Potenzial erweiterter Smart-Home-Integrationen, wenn man über die richtigen Tools und ein bisschen Kreativität verfügt.